Nachdem ich ein Video sowie einige Fotos auf Instagram und Pinterest geteilt habe, in denen ich verschiedene Yoga-Posen mache, haben einige von euch gefragt, wie lange ich denn schon Yoga mache. Die Wahrheit ist: Ich habe gerade erst angefangen, zumindest so „richtig“. Zwar habe ich mir im letzten Jahr ein Buch über Yoga zugelegt und regelmäßig verschiedene Posen zu kleinen Choreographien aneinandergereiht, die ich abends, nach einem langen Tag im Büro, in meinem Wohnzimmer geübt habe; die Idee, meine Muskeln und Sehnen zu stretchen und dabei meinen Kopf komplett frei zu bekommen, hat mir von Anfang an gefallen.
Nichtsdestotrotz bin ich nie in eine Yoga-Stunde gegangen – bis vor zwei Monaten. Bis dahin war ich sicher, dass festgesetzte Trainingsstunden nicht (mehr) für mich gemacht sind. Als ich jünger war, habe ich auf Wettkampf-Niveau voltigiert: Feste Trainingszeiten und strenge Trainingspläne waren da an der Tagesordnung. Erst als ich mit 14 aus gesundheitlichen Gründen mit dem Voltigieren aufhören musste, habe ich gemerkt, wie sehr mich das Training eingeschränkt, und auch belastet, hat.
Ab da habe ich mich aufs Schwimmen und Laufen konzentriert – und fühlte mich unheimlich frei, selbst entscheiden zu können, wann ich trainieren möchte und wann nicht. Trotzdem ging ich für eine kurze Zeit zurück zu gesetzten Trainingszeiten, nämlich, um mir einen Kindheitstraum erfüllte: Ballett tanzen! Doch nachdem ich mit 18 von zu Hause auszog, habe ich leider (!) nie wieder getanzt.
Ohne das Laufen und Schwimmen könnte ich jedoch nicht leben, auch wenn ich insgeheim schon lange wusste, dass mich Yoga flashen würde, wenn ich nur einmal Blut geleckt habe. Ich konnte mich nur einfach nicht überwinden, ein Studio zu suchen, hin zu gehen und einmal mehr jemand anderes über mein Training bestimmen zu lassen.
Als ich vor zwei Monaten nach London zog, hatte ich einfach Glück, mit einer Yoga-Liebhaberin zusammen zu ziehen, die mich gleich am Anfang fragte, ob ich nicht mal mitkommen möchte ins Training. Und wie es so oft mit Neuanfängen ist, fühlte ich mich plötzlich offen und bereit dafür. Ich musste sie ein einziges Mal begleiten, um sofort angetan zu sein – und habe nach dieser einen Stunde den Entschluss gefasst, ab sofort regelmäßig Yoga zu machen.
Ich habe jede Menge über Yoga recherchiert, um herauszufinden, welches Yoga wohl am besten zu mir passt und bin auf eine 90-minütige Ashtanga-Vinyasa-Klasse gestoßen, die mir aufgrund meines gegebenen „fortgeschrittenen Fitness-Levels“ angebracht schien und die ich nun wöchentlich besuche. Falls ihr auf der Suche nach etwas weniger Herausforderung seid, informiert euch mal über Hatha oder Yin Yoga! Trotz dass die Stunde Samstags morgens um 9:30 stattfindet, sind diese 90 Minuten meine liebsten in der ganzen Woche geworden: Wann immer ich, zitternd vor Anstrengung, aus dem Studio torkele, freue ich mich bereits auf die nächste Stunde.
In der Zwischenzeit arbeite ich zu Hause, mit Hilfe meiner Bücher (unter anderem habe ich „everyone try yoga“ von Victorie Wandhall gelesen, an meiner Atmung und an den Posen, und dehne meine Muskeln und Sehnen am Morgen, gleich nach dem Aufstehen, oder abends, kurz bevor ich ins Bett gehe.
Ich liege wohl also nicht falsch, wenn ich behaupte, dass ich binnen zwei Monaten zur waschechten Yogi mutiert bin. Das Training hat in kürzester Zeit nicht nur meinen Körper verändert, sondern auch mich selbst. Eine der wichtigsten Dinge, die ich durchs Yoga gelernt habe, ist, mir selbst zu danken – ursprünglich für das Training, zu dem sich überwunden hat, doch ich habe dies kleine Geste einfach auch in meinen Alltag eingefädelt und nehme mir nun regelmäßig Zeit, kurz innezuhalten und mir für all das, was ich an Tag x geschafft habe, zu danken.
Final habe ich auch das Gefühl, dass ich mich umso weniger um Dinge sorgen muss, je stärker mein Körper wird: Es ist nun immerhin stark genug, um mich zu (be)schützen.
Yoga hat mein Leben also merklich verändert – und das in kürzester Zeit! Ich würde mich freuen, zu hören, ob es euch genauso geht: Wie seid ihr zum Yoga gekommen?
Namaste!
Liebst,
Lea Lou
Fotos: Emilie van Camp
Dieser Beitrag ist in freundlicher Zusammenarbeit mit Wellicious entstanden.