An unsere Südschweden-Reise hatte ich hohe Erwartungen, bzw. war mir bewusst, dass sie unfassbar schön werden würde, wenn das Wetter mitspielt, aber dass sie eben auch komplett ins Wasser fallen kann. Schweden im Sommer – bei schönem Wetter – kann man kaum in Worte fassen. Das Wasser überall, die pittoresken Waffelcafés entlang der Straßen, die Wälder, Strände, Städte… Unter einem blauen Himmel bei 22-25 Grad ist es hier einfach malerisch. Wir hatten wahnsinniges Glück und waren eine gesamte Woche lang mit genau solchem Wetter gesegnet.
Von Stockholm sind wir losgefahren in Richtung Süden, mehr oder weniger sechs Tage lang ein bisschen „Zick Zack“ durchs Land. Wir sind „Hotelmenschen“, hatten im Voraus Hotel- und Übernachtungstipps angeschaut, die wir immer wieder mal aufgeschrieben oder gespeichert haben, wann immer wir von einem tollen Ort gelesen/gehört haben. Ich habe diese ganzen Orte bei Google Maps angeschaut und eine Reise draus gemacht – mit Aktivitäten, Restaurants und Cafés entlang der Route.

Meine Google Karte findet ihr hier.
Da sind einige Café-Tipps drauf, zu denen wir es nicht geschafft haben. Da sie aber von einer verlässlichen Kaffeeliebhaberinnen-Quelle kommt, lass ich sie mal auf der Karte stehen.
Wir sind bei unserer Reise durch die „Bundesländer“ Ostergötland, Småland/Kalmar, Halland und Skåne gefahren. Es fällt unterwegs stark auf, wie sich die Natur und letztlich (in Skåne) auch die Häuser ändern. Weniger Nadelwald, dafür mehr Laubbäume, mehr Felder, je südlicher man kommt, und letztlich in Skåne plötzlich mehr und mehr graue oder weiße Häuser, statt der immer gleichen roten typischen Schwedenhäuser entlang der Route.
Thema Autofahren mit Kindern
Unser Gamechanger sind Bluetooth-Kopfhörer, die wir den Kindern Anfang des Jahres gekauft haben. Sie hören jede für sich Hörbücher (Bibi und Tina, Conni), und zwar wirklich stundenlang. Das Autofahren war bei dieser Reise absolut kein Problem. Wir sind täglich zwischen einer und drei Stunden gefahren. Einmal ist die Kleine eingeschlafen, und sonst haben sie immer Hörbücher gehört, gesnackt, entspannt. Das Autofahren an sich hat echt Spaß gemacht, wir haben Musik gehört und gesungen, geredet, und ich bin meist gefahren und hab es sehr gemocht.
Die Übernachtungen entlang der Route
Pro Nacht haben wir zwischen 200 und 400 Euro bezahlt, vom Schlafen im Wald bis hin zum Spa-Hotel haben wir eine ganz tolle Bandbreite an Unterkunftsmöglichkeiten abgedeckt. Ich fand den Mix herrlich, und auch jeden Tag woanders zu schlafen, hat gut geklappt. Einmal dachte ich: Puh, wäre gut, jetzt hier einen Tag mal zu verschnaufen und erst morgen weiter zu müssen, aber dadurch, dass wir nur acht Tage hatten und zwei davon in Kopenhagen verbringen wollten, „mussten“ wir es so durchziehen. Wir haben einen Koffer immer mit ins Hotel genommen und sonst viel im Auto liegen gelassen.
1. Naturlogi
(knapp 380 Euro pro Nacht, inkl Frühstück, exkl. Abendessen (kostet nochmal 45 Euro pro Person)
Der Auftakt der Reise war toll! Wir hatten die Kabine „Vistet“ in der Naturlogi; es gibt ca. fünf Kabinen auf dem Gelände, von denen man aber nichts sieht, man ist wirklich ganz für sich mitten im Wald. Das Team bringt das Abendessen, wenn man es bestellt hat, und ich empfehle euch unbedingt, es zu bestellen, um es dann auf dem offenen Feuer zu grillen. Die Erfahrung war magisch, lecker und einfach schön in der hübschen Kabine, nur der Wald und wir.
Das Frühstück am nächsten Morgen wurde im Haupthaus serviert, da haben wir dann ein paar andere Gäste getroffen. Die Sonne schien auf die Terrasse, auf der wir Eier, selbst gebackenes Brot, Käse, Müsli und Kompott gegessen haben.
Den Preis fand ich überteuert, dafür, dass man nicht mal eine Dusche und fließend Wasser hat. Es gibt ein Plumpsklo einige Meter neben der Kabine; keine Sauna; eigentlich wirklich nichts außer der Hütte mit Bett.














2. Hus Bockare via Schweden-Ferienhaus24
(180 Euro pro Nacht, exkl. Frühstück)
Ein typisch rotes Schwedenhaus, mit Garten, zwei Schlafzimmern, Wohnzimmer, Küche – es hatte alles, was wir brauchten, und das schönste war der Morgen, als wir zum 800 m entfernten Badeplatz spazierten, um hier einen „morning swim“ zu genießen. An der Badestelle gibt es auch eine Schaukel und einen Sandstrand. Wir hatten hier einen magischen Morgen und eine ruhige Nacht im Schwedenhaus!
Tipp: Auf dem Weg vom Hus Bockare zum Elchpark haben wir Halt gemacht im Café Tre Systrar, Empfehlung – siehe Fotos!



3. Hestraviken Hotell och Spa
(250 Euro für Double Room Superior – Doppelbett und zwei Beistellbetten waren mega, wir hatten so viel Platz; inkl. Frühstück)
Das Hotel ist etwas in die Jahre gekommen, aber ich fand unseren Aufenthalt mega. Wir hatten ein großes Zimmer mit Doppelbett und zwei Beistellbetten und einer Sofaecke nebenan; das Frühstück hatte alles, was man sich wünschen konnte (inkl. Waffelteig zum selbst backen für die Kinder). Einen Outdoorpool gibt es, den die Kinder benutzen dürfen, und dann gehört zum Hestraviken Hotel noch ein super neues Spa, das eins der schönsten Spas ist, in denen ich je war. Vielleicht lag es am perfekten Wetter oder an der Tatsache, dass ich hier morgens ganz allein war, aber meine zwei Stunden hier waren unbeschreiblich: Sauna, selbst gemachtes Körperpeeling, Schwimmen im Fluss, 38 Grad warme Bäder. Ich fand es so, so, so toll hier! Tipp: Mein Mann und ich haben uns einen 4-Stunden-Slot geteilt, kostet 55 Euro und war perfekt für uns mit je zwei Stunden Me-Time.






4. Forest Tempel
(200 Euro, exkl. Frühstück)
Entschieden die Nummer 1 des Trips, unsere Nacht im Forest Tempel. Ehemals hieß der Ort Stedsans und hatte auch ein Restaurant mit dabei; jüngst haben Besitzer und Konzept gewechselt, der Ort bleibt aber gleichbleibend schön. Wir hatten eine Holzhütte zum Schlafen; es gibt eine floating Sauna am See, einen Loungebereich am Wasser, Kajaks und Stand Up Paddles, einen Duschraum und eine Küche, in der man Geschirr spült und Lebensmittel kühlen kann. Man muss sich komplett selbst versorgen: Wir haben abends das Essen aus der Naturlogi des ersten Abends nachgekocht, und am nächsten Morgen gab es Joghurt, Granola, Früchte und Kaffee. Der Ort ging einfach direkt ins Herz. Mit den Kindern hier morgens im See zu schwimmen, von der Sauna aus den Blick über den See schweifen lassen und dann zum Frühstück zurück in den gemütlichen Wald zu gehen, war einfach ein Gefühl, das sich nicht richtig beschreiben lässt. Ich lasse die Bilder mal für sich sprechen.













5. Maryhill Estate
(340 Euro für Zimmer mit Doppelbett und Hochbett für die Kids, inkl. sehr gutem Frühstück)
Das Maryhill ist ein recht neues Hotel und ziemlich auf fancy gemacht, man hat direkt gemerkt, dass hier viel mehr internationale Gäste sind als an den anderen Orten, an denen wir waren. Super gutes, großes Frühstücksbuffet, mega Hotelzimmer mit Hochbett für die Kinder, ein niegelnagelneues super ausgestattetes Fitnessstudio, drei Restaurants, davon eins in einem pittoresken Schloss, vier Pools. Es bleibt hier kein Wunsch offen! Mir hat es gefallen, aber es war ein bisschen „gesichtslos“. Hat von allen Unterkünften vielleicht am wenigsten in unsere Reise reingepasst. Auch, obwohl wir die Zeit sehr genossen haben und in Ruhe am Pool lesen konnten, während die Kids happy im Pool waren.






6. Vyn by Daniel Berlin
(Preis auf Anfrage, hehe – Spoiler: kostet mehr als 400 Euro pro Nacht)
Der krönende Abschluss unserer Reise. Ganz im Süden von Schweden, nur 15 Minuten vom wunderschönen Sandstrand Sandhammaren entfernt, liegt das Vyn Restaurant, das neue und sehr gehypte Restaurant von Daniel Berlin, der mit seinem vorherigen Restaurant „Daniel Berlin Krog“ mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichnet wurde. Wir durften das Restaurant anschauen, doch montags ist es geschlossen, und außerdem hätten wir mit Kindern ohnehin nicht hier essen dürfen. Stattdessen haben wir in der Weinbar nebenan gegessen, was auch eine fantastische Food-Erfahrung war. Das Setting hier war gemütlich und easy, wir haben draußen gegessen, es sind andere Kinder umher gesprungen, wir konnten durch die Gemüsebeete ringsum spazieren. Das Hotel hat 15 Zimmer, mich hat der Look total angesprochen, skandi-chic, minimalistisch, ich hätte sehr gerne die gesamte Keramik vom Tisch mit nach Hause genommen. Jedes Detail war perfekt, besonders war selbst die Duscherfahrung unter der ersten „orbital shower” der Welt, echt jetzt.















Aktivitäten und Sehenswürdigkeiten
Drei Aktivitäten, die wir gemacht haben, waren besonders schön: die Astrid Lindgren Värld in Småland, Kullaberg und der Elchpark in Virum.
Elchpark Virum
Zugegebenermaßen hätten wir jeden anderen Elchpark wählen können, dieser wurde mir empfohlen und ich hatte eine Safari dort gebucht. Rückblickend sind wir so eine Extrastunde Auto gefahren, man hätte die Safari auch woanders machen können und braucht nicht unbedingt vorab Tickets. Die Kinder fanden die Elchsafari mega, ich selbst bin bei solch Tierevents immer etwas zurückhaltender, für mich selbst hätte ich es niemals gebucht. Aber: ein toller Nachmittag mit Safari-Truck, auf dem man auch oben drauf sitzen konnte. Highlight waren auch die anderen Tiere: Ziegen, Schweine.





Astrid-Lindgren-Welt
Fantastisch. Absolut rührend, wundervoll gemacht, ich empfehle unbedingt, im Vorhinein den Tagesplan anzuschauen und genau zu planen, wann man wo ein Theaterstück anschaut. Wir sind direkt um 10 Uhr in den Park rein, sind an der Villa Kunterbunt zur Mattisburg gegangen, von dort die Runde weiter bis zum Kirschblüten- und Heckenrosental, welches eine fantastische Kulisse hat, da sind wir durch die Höhle geklettert, es war ein riesen Spaß! Um 12 Uhr ca. haben wir unser erstes Theaterstück angesehen: „Här kommer Pippi Langstrump!“, und was soll ich sagen: Ich hab geweint. Weil’s einfach so unfassbar schön ist. Die Schauspieler:innen, die Kulissen! Die Mühe, die hinter allem steckt. Es ist absolut schön anzusehen.
Weiter ging es dann zum Mittagessen (in Gammelgärdens Café) und einer kleinen Pause, bis wir um 14.15 Uhr in der Kulisse Katthult „När Emil körde huvudet i soppskålen“ (Michel in der Suppenschüssel) angeschaut haben. Auch hier: magisch. Fantastisch. Absolut toll. Auch die Kinder (fast 4 und 6 Jahre) fanden beide Theaterstücke wahnsinnig schön!
Zum Schluss sind wir noch in das Haus von Nils Karlsson-Däumling gegangen, ohne große Erwartungen. Das fanden die Kinder aber nochmal richtig toll, da alles eben riesig in dem Haus ist und man toll klettern und spielen kann.
So waren wir mit allem schon um 16 Uhr fertig, man hätte also locker noch in den verbleibenden Stunden Karlsson’s (vom Dach) Kulisse ansehen können oder noch ein Theaterstück. Aber für uns hat es gereicht an dem Tag, es war unglaublich heiß und wir waren einfach durch. Ich weiß eh jetzt schon: Ich komme wieder, und zwar sowas von!



Kullaberg
Im Südwesten Schwedens liegt Kullaberg bei Mölle, ein atemberaubender Küstenabstrich, in dem man wandern und auf Felsen klettern und ringsum auf das Wasser blicken kann. Wir sind ins Café Ransvik eingekehrt, wo es auch einen Badestrand gibt. Vom Café aus kann man bis zum Leuchtturm wandern oder man fährt noch ein Stück mit dem Auto weiter und parkt direkt am Leuchtturm. Hier sind bei gutem Wetter viele Touristen, es lohnt sich also früh morgens oder spät abends zu kommen. Auf jeden Fall eine absolute Empfehlung!







Abschließend noch ein Tipp zum Autoleihen: Unser Auto haben wir in Malmö abgegeben. Das war so viel günstiger als es von Stockholm nach Kopenhagen zu fahren. Wir haben einen Peugeot 308 via Avis Budget gehabt.
In Kopenhagen haben wir im Hotel Villa direkt neben dem Hauptbahnhof geschlafen, kann ich sehr empfehlen, es hat ein Fitnessstudio, einen großen Outdoorpool (geheizt) und eine Sauna).
Schreibt mir gerne, wenn ihr Fragen zur Reise habt. Und natürlich, wenn ihr einem meiner Tipps folgt auf eurer nächsten Südschwedenreise!
Liebst,
Lea Lou